Finaler Bauabschnitt der Saaletalquerung gestartet

Ssf Ou Badkoesen 240625 0142 01

26. August 2024

Große Fortschritte bei Bau einer der größten Talbrücken Mitteldeutschlands

60 Meter hoch, 1,2 Kilometer lang und bestehend aus 15 Feldern mit variierenden Stützweiten: Die neue Saaletalquerung wird eine Brücke der Superlative. Dabei ist nicht nur ihre Größe und Höhe herausfordernd – das Bauwerk verläuft nämlich nicht gerade, sondern in einem langen Bogen durch das Tal und hat von Nord nach Süd ein starkes Gefälle (Höhenunterschied ca. 60 m)

Die Brücke ist Teil der neuen Ortsumgehung von Bad Kösen, welche insbesondere den Ortskern des Kurorts in Sachsen-Anhalt vom Durchgangsverkehr der B87 entlastet. Der neue Streckenabschnitt von 13,6 Kilometern umfasst insgesamt 7 Brückenbauwerke. Das größte und beeindruckendste davon ist die Saaletalquerung.

Sie wird in einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet über die Saale sowie zwei Bahngleise der DB AG führen. Aufgrund der besonderen Randbedingungen wurde eine Hybridbauweise vorgesehen: Als Bauverfahren der nördlichen und südlichen Rampenbereiche wurde eine Stahlbetonverbundbauweise gewählt. Die vorgefertigten Stahlbauteile wurden in Taktkellern montiert und verschweißt und nachfolgend in 6 Verschub-Vorgängen sowohl vom nördlichen als auch südlichen Widerlager aus im Taktschiebeverfahren eingeschoben. Anschließend werden diese Stahlbauteile mittels einer Stahlbetonplatte zum Stahlverbundquerschnitt ergänzt.
Der Bauwerksbereich über der Saale (Stützweite 130m) und die Kragbereiche bis zur Koppelstelle mit dem jeweiligen Stahlverbundüberbau (jeweils ca. 100 Meter) werden als Spannbetonüberbau im Freivorbau errichtet. Das semi-integrale Bauwerk wird auf allen Achsen tief gegründet (Bohrpfahllänge bis 35m).

Auf der Baustelle geht es in großen Schritten voran: Derzeit erfolgt im Wochentakt die abschnittweise Ergänzung der Fahrbahnverbundplatte mittels Schalwagen, welche sowohl auf der nördlichen als auch südlichen Bauspitze parallel im Einsatz sind. Gleichzeitig wird der Spannbetonabschnitt bei Achse 90 sukzessive ergänzt, so dass die „Überbauenden“ sich „Stück für Stück“ aufeinander zubewegen. Darüber hinaus werden zur Zeit die beiden Hilfsstützen aus Stahl errichtet, die sowohl an der nördlichen als auch südlichen Koppelstelle benötigt werden. Läuft alles planmäßig werden die Koppelstelle über der Saale (Spannbeton-Spannbeton) und die nördliche sowie südliche „Hybridkoppelstelle“ (Spannbeton-Stahlverbund) im November 2024 hergestellt sein.

SSF Ingenieure ist in Gemeinschaft mit dem Ingenieurbüro IBV für die örtliche Bauüberwachung und die SiGeKo zuständig.