Verkehrsfreigabe Elisabethbrücke

Die Elisabethbrücke in Halle ist die zentrale Verbindung zwischen Alt- und Neustadt. Sie überführt den Straßenbahn-, Rad- und Fußgängerverkehr über die Saale. Das Saale-Hochwasser im Jahr 2013 hat die Brücke stark angegriffen – die Schäden im Gründungsbereich waren stärker als zunächst angenommen, weshalb die Brücke durch einen Neubau ersetzt werden musste.

Nach nur elf Monaten Bauzeit wurde die neue Brücke am 2. August mit einer Einweihungsfeier durch die Stadtwerke-Tochter Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) offiziell in Betrieb genommen. Die sehr kurze und effiziente Bauzeit war nur durch die modulare Bauweise möglich. Die Elisabethbrücke ist die erste deutsche Brücke, die in VTR (Verbund-Träger-Rost-Bauweise) Bauweise errichtet ist. Hierbei besteht der Überbau aus Stahllängsträgern, auf die seriell vorgefertigte Stahlbetonquerträger mit konstruktiver Vorspannung aufgelegt und mit den Längsträgern zu einem Rost verbunden werden. Modular gefertigte Platten als Voll- oder Halbfertigteile (mit Ortbetonergänzung) vervollständigen den Rost aus Längs- und Querträgern zu einer durchgehenden Fahrbahnplatte. Die Bauzeit spielte bei diesem Projekt eine besondere Rolle, denn die Erneuerung des Bauwerks wurde aus den Fluthilfemitteln des Bundes finanziert die bis Ende 2024 abzurechnen sind.

Der Neubau ist nördlich des bestehenden Bauwerks gebaut worden, so dass der öffentliche Nahverkehr über die gesamte Bauzeit aufrechterhalten werden konnte. Weiterhin wurde die Qualität der Streckenführung und damit die Qualität des Fahrkomforts deutlich verbessert sowie eine einfachere Bauausführung gewährleistet. Auf der neuen Überführung erhalten die Radler 2 Meter breite Radwege in beide Richtungen, die Gehwege werden jeweils 2,5 Meter breit. Damit verbessert sich die Situation gegenüber dem aktuellen Stand wesentlich.

Wir freuen uns über die erfolgreiche und fristgerechte Fertigstellung des ersten deutschen Bauwerks in der von SSF patentierten VTR-Bauweise.