Neubau Eisenbahnbrücke Lindwurmstraße

Baustart für den Abbruch und Neubau der historischen Überführung

Die Eisenbahnbrücke Lindwurmstraße befindet sich im südlichen Münchner Stadtgebiet an der Grenze der Bezirke Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und Sendling. Sie überführt insgesamt 6 Gleise, u.a. die des Münchner Südrings, einer wichtigen Verkehrsader zwischen dem Münchner Westen (u.a. Hauptbahnhof) und München Ost. Der Neubau der über 100 Jahre alten Brücke ist Teil eines umfangreichen Modernisierungsprogramms im Bahnknoten München.

Die in die Jahre gekommene historische Brücke ist nicht mehr sanierungsfähig und darf deshalb seit 2017 nur noch mit einer damals eingebauten Notunterstützung überfahren werden. Seit März diesen Jahren laufen nun die Bauarbeiten, um die bestehende Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle einen Neubau zu errichten. Der Neubau ist angelehnt an den Altbestand als ein 2-feldriges WiB-Bauwerk auf flachgegründeten Widerlagern und aufgelöster Pfeilerscheibe geplant. Die Einzelstützweiten betragen ca. 17 Meter.

Im Zuge des Neubaus wird die Straße um 1,1 Meter tiefergelegt und so Platz für die Durchfahrt einer möglichen neuen Trambahnlinie geschaffen. Dadurch wird eine ca. 100 Meter lange Grundwasserwanne erforderlich, welche im Anschluss gebaut wird. Außerdem ist eine Verbreiterung der Brücke um ca. 5 Meter geplant. Trotz aller Änderungen: Der historische Charakter der Brücke bleibt auch mit dem Neubau erhalten – das markante Brückengeländer wird aktuell restauriert und später wieder angebracht.

Derzeit laufen die Abbrucharbeiten. Besondere technische Herausforderungen entstehen durch die äußeren Rahmenbedingungen und den daraus erforderlichen komplexen Bauablauf. So befinden sich die kreuzenden Tunnelröhren der U-Bahnlinie U3/U6 und ein Verbindungstunnel zum Abstellbahnhof Theresienwiese in unmittelbarer Nähe. Bei der Planung berücksichtigt werden muss außerdem, dass die angrenzenden Bauwerke teils unter Denkmalschutz stehen und trotz aller Baumaßnahmen der Straßenverkehr auf der Lindwurmstraße bestehen bleiben muss.
Für die Bauumsetzung sind außerdem fünf Hilfsbrückenketten aus insgesamt 10 Hilfsbrücken mit Gesamtstützweiten von über 40 Metern erforderlich.