Ersatzneubau Haarbachtalbrücke

Sprengung des Bestandsbauwerks erfolgt

Die Haarbachtalbrücke auf der A544 bei Aachen ist sanierungsbedürftig. Das 157 Meter lange Verbundbrückenbauwerk mit einer quer- und längsvorgespannten Fahrbahnplatte aus Beton stammt aus dem Jahr 1956. Aufgrund ihrer deutlichen Schäden muss das Bauwerk durch einen Neubau ersetzt werden. Die Schäden sind so gravierend, dass die Brücke nur noch einspurig im mittleren Teil befahren werden konnte und nicht für Baustellenlogistik während der Bauzeit genutzt werden darf.

Das marode Bauwerk wurde am 30. Januar gesprengt. Die rund 20 Meter hohe Brücke stand auf acht mit Beton gefüllten Stahlstützen, die in zeitlich kurzer Abfolge gesprengt wurden. Dabei sind rund 2.900 Tonnen Baumaterial kontrolliert zu Fall gekommen.

An gleicher Stelle entsteht nun der Neubau der Haarbachtalbrücke. Um die Bauphase maximal kurz zu halten, wurde eine Funktionalausschreibung gewählt, bei der den Auftragnehmern die Möglichkeit gegeben wird, innovative Verfahren anzubieten, die die Bauzeit beschleunigen. In nur 22 Monaten soll die neue Brücke bereits wieder befahrbar sein. Das neue Bauwerk besteht aus zwei Überbauten, die als Stahl-Verbundbrücke mit trapezförmigem Querschnitt geplant sind. Aufgrund der weit auskragenden Fahrbahnplatte, erfolgt die Stützung der Fahrbahnplatte in Querrichtung durch Doppel-T-förmige Längsträger, die über Zugbänder und Druckdiagonalen mit dem Hauptkasten des Bauwerks verbunden sind.

Die Montage der beiden Stahl-Überbauten erfolgt im Einschubverfahren aus Richtung Köln. Durch die Verwendung von Halbfertigteilen, die teilweise bereits beim Einschub auf dem Stahl liegen, kann auf eine Schalung der Fahrbahnplatte verzichtet werden und es wird ein schneller Baufortschritt erreicht, so dass diese wichtige Einfahrtstraße nach Aachen möglichst bald wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

SSF Ingenieure wurde von AMAND Bau NRW mit der vollständigen Ausführungsplanung des Überbaus, der Unterbauten und der Verbauten beauftragt.